Mutmacher des Monats März 2022

„Friede beginnt damit, daß jeder von uns sich jeden Tag um seinen Körper und seinen Geist kümmert.“

Thich Nhat Hanh, buddh. Mönch, Schriftsteller und Lyriker (1926-2022)

Was nahezu niemand von uns für jemals erneut denkbar gehalten hat, ist Wahrheit geworden: Es ist wieder Krieg in Europa. Was das für uns alle bedeutet – werden wir in den nächsten Monaten und Jahren erleben. Gerade Deutschland lebte den Frieden in Europa seit nun fast 77 Jahren vor. Doch die Welt befindet sich in einem großen Wandel und das bedeutet, dass Altes gehen muss damit Neues entstehen kann. Das gilt für die Ebene von Staaten im Großen ebenso, wie für unser ganz persönliches Leben im Kleinen. Denn „Wie im Großen, so im Kleinen“, so lautet eines der kosmischen Gesetze, das man auch interpretieren könnte mit „Wie im Innen, so im Außen“ oder „Wie Oben, so Unten.“

Es ist richtig – niemand von uns Einzelnen kann auf das Handeln der Großmächte und Staaten Einfluss nehmen. Was wir jedoch können, ist Frieden zu schaffen. Und zwar dort, wo unser eigener Einflussbereich ist: In unseren Familien, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz und vor allem – in uns selbst. Ein Mensch, der mit sich selbst in innerem Frieden lebt, ist nicht so schnell zu beeinflussen durch das, was im Außen um ihn herum tobt. Er wird es wahrnehmen und auch mitfühlen, das ja. Aber nicht daran anhaften oder sich zu etwas hinreißen lassen, das ihm nicht entspricht. Wie aber kann man „inneren Frieden“ gewinnen?! 

Dazu möchte ich an dieser Stelle ein paar Hinweise geben. 

Zuerst einmal, indem man sich und die eigene Vergangenheit vollkommen akzeptiert und lernt, jenen zu vergeben, denen wir Schuld zuweisen für das, was uns persönlich widerfahren ist. Es gibt keinen einzigen Menschen, der noch nie Verletzungen und Enttäuschungen erleben musste. Friede in uns kann erst dann entstehen, wenn wir damit abschließen durch Akzeptanz von allem, was gewesen ist, und jegliche Erlebnisse und Erfahrungen als zu unserer Entwicklung gehörend annehmen. 

Als nächstes sollten wir lernen, bewusst im Hier und Jetzt zu leben. So entsetzlich die Gräuel des Krieges in der Welt auch sein mögen: Es hilft dort niemandem, wenn wir uns deshalb hier und jetzt hysterisch und panisch fühlen. Besser wäre es, stark bei sich selbst in der inneren Ruhe und Mitte zu bleiben, um dankbar den Moment zu genießen, in dem wir im Hier und Jetzt unmittelbar inmitten von Ruhe und Sicherheit sind. 

Nach Aussage des großen Weisheitslehrers Thich Nhat Hanh beginnt Frieden damit, dass wir uns aktiv und bewusst jeden Tag um unseren Körper und unseren Geist kümmern sollten. Dazu zählen neben Bewegung und guter Ernährung auch Meditation, Gebet und Stille. Für einen gesunden Geist muss man die Möglichkeit schaffen, auf sich selbst fokussiert zu sein und störende Einflüsse durch die von uns so geliebten Medien regelmäßig auch einmal auszuschalten. In diesen Momenten tauchen dann jene kostbaren Impulse auf, die uns den Weg dahin weisen, wie wir selbst als nächstes aktiv handeln können. 

Ferner sollten wir uns in der Stille dann einmal bewusst machen, was wir wirklich zum Leben brauchen: Vermutlich viel weniger an Gütern, als wir denken. 

Und ein letzter Schlüssel zu innerem Frieden liegt in der Dankbarkeit für all das, was wir bereits haben! Es kann helfen, davon einmal eine Liste anzulegen und sich so direkt den eigenen Reichtum bewusst zu machen – und zwar nicht nur an materiellen Gütern, sondern auch an eigenen Fähigkeiten, Lebensumständen und Erkenntnissen

Frieden ist ein hohes Gut, um das zu bemühen sich lohnt! Denn der Friede, den wir in uns geschaffen haben und den wir leben, den tragen wir auch nach Außen. Und das ist dann wirklich ein aktiver Beitrag zum Frieden in der Welt, den wir auch leisten können!